Die LesBiSchwulen Gottesdienst-Gemeinschaften im deutschsprachigen Raum

Wie wir uns einbringen

Wie können wir glauben — Anspruch gerade auch homosexueller Christen

Sakristei-TischViele Homosexuelle machen in ihrem Leben „Exodus-Erfahrungen“.
Weil sie anders sind, müssen sie oft ihre Familie, die Kirchengemeinde, die vertrauten sozialen Zusammenhänge verlassen und sich auf den Weg machen.
Wird dieser Weg bewusst gegangen, führt er bei vielen zu einer neuen, bewussten Glaubenserfahrung und lebendigem Gottvertrauen: von Gott so gewollt und geliebt zu sein.

Dann werden auch die Bezüge von der Botschaft Christi und der Liebe und Wahrhaftigkeit im eigenen Leben deutlich. Diese Liebe ermöglicht es, jenseits simpler Reproduktion, liebevolle, geistige und künstle­rische Werte zur Gemeinschaft beizutragen.

So sind wir fest davon überzeugt, dass auch an uns homosexuelle Christinnen und Christen der Anspruch Gottes geht, ein Segen zu sein und in unserem Alltag und unseren vielfältigen sozialen Umfeldern etwas von der Güte Gottes für uns Menschen durchscheinen und erahnen zu lassen.
Der Geist der Guten Nachricht, der Geist Jesu, eint uns im Glauben und gibt uns den Mut, sein Gut-Sein in der Welt zur Richtschnur unseres Handelns werden zu lassen.

Wie können wir glauben — auch in LebenskrisenFürbitte

Aber auch das Leben vieler homosexueller Menschen kennt Krisen, die zu Herausforderungen des Glaubens werden können, und die den Erfahrungs­horizont heterosexueller Menschen nicht streifen:

Dazu gehören

  • das sogenannte Coming-out, das zu sich als homosexueller Mensch Stehen
  • das Gestalten von Beziehungen jenseits gesellschaftlicher Normen
  • die oft unfreiwillige Einsamkeit gerade im Alter
  • HIV und AIDS, eine tödliche Infektion und eine geächtete Krankheit, die immer noch explizit in Verbindung mit dem Schwulsein von Männern wahrgenommen wird

Als Christinnen und Christen suchen wir beim Umgang mit diesen Krisen auch nach Antworten des Glaubens. Im Austausch untereinander und in der gemeinsamen Feier von Gottesdiensten finden wir sowohl Antworten als auch Gegenfragen, die uns auf unserem Weg weitergehen lassen. Diese Erfahrungen aus dem Glauben und aus der Gemeinschaft von Glaubenden haben das Leben vieler von uns reicher werden lassen.

Wenn dich dein Nächster fragt...

Deshalb wollen wir an unserem Stand in der Kirchentags- oder Katholikentagsmeile, auf dem „Markt der Möglichkeiten“ oder der „Agora“ die Menschen, die zu uns kommen, Teil haben lassen an unseren Glaubenserfahrungen und Lebenswegen und ihnen Mut machen, dem Leben zu trauen, weil Gott es auch mit uns homosexuellen Menschen lebt.

Dazu gehören das Angebot von Einzelgesprächen, Hinweise auf unsere Aktivitäten und auf die nächstgelegene Gottes­dienst­gemeinde zum Wohnort des jeweiligen Standbesuchers, sowie das Verteilen unserer Prospekte.
Auch sind Engagierte aus den einzelnen Gemeinden am Stand, um Fragen zu beantworten und Anregungen entgegen zu nehmen.